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Der Paritätische Niedersachsen unterstützt den Tag der nicht sichtbaren Behinderungen

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Am 20. Oktober 2025 findet bundesweit zum zweiten Mal der Tag der nicht sichtbaren Behinderungen statt – ein Aktionstag, der von Organisationen, Kommunen und Fachverbänden getragen wird und den der Paritätische Niedersachsen ausdrücklich unterstützt. Ins Leben gerufen im Jahr 2024 durch den Verein „gemeinsam zusammen e. V.“, liegt der Tag aktuell der Bundesregierung zur internationalen Anerkennung vor. Eine begleitende Petition an den Deutschen Bundestag fordert zudem eine ressortübergreifende Gesamtstrategie, um den komplexen Herausforderungen nicht sichtbarer Behinderungen wirksam zu begegnen.

Der Aktionstag macht deutlich: Millionen Menschen in Deutschland leben mit Einschränkungen, die von außen kaum erkennbar sind – etwa infolge psychischer oder chronischer Erkrankungen. Dazu zählen Autismus, ADHS, FASD oder Sinnesbeeinträchtigungen. Während für sichtbare Behinderungen längst verbindliche Standards wie Rampen oder Leitsysteme etabliert sind, fehlt es bei unsichtbaren Barrieren an vergleichbaren Grundlagen. Reizüberflutung, Überforderung in der Kommunikation oder das Fehlen stiller Rückzugsräume gehören zum Alltag und tragen zu Rückzug und Isolation bei. Dreht sich diese Spirale immer weiter und finden die Betroffenen keine Hilfe, kommt es immer noch viel zu häufig zum Suizid.

„Was man nicht sieht, existiert im System oft nicht – und was nicht existiert, wird auch nicht geschützt“, sagt Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen. „Ob neurodivergent, chronisch oder psychisch erkrankt – all diese Menschen vereint ein gemeinsames Anliegen: Sie brauchen mehr Forschung, eine verlässliche medizinische Versorgung und den Abbau unsichtbarer Barrieren.“ Derzeit führen fehlende Sichtbarkeit und gesellschaftliche Anerkennung zu einem gefährlichen Kreislauf: Ohne verlässliche Daten gibt es weder passende Standards noch politische Strategien – und die Betroffenen bleiben weiter unsichtbar.

„Als Paritätischer Niedersachsen rufen wir daher Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft dazu auf, den Tag der nicht sichtbaren Behinderungen als Anlass zu nehmen, um bestehende Versorgungslücken zu schließen und neue Lösungsansätze konsequent mitzudenken. Sichtbarkeit ist der erste Schritt zu echter Teilhabe."

Mehr Informationen finden Sie auf der Seite des Vereins „gemeinsam zusammen“: www.stille-stunde.com/presse/