Paritätischer Niedersachsen fordert: Junge Lernorte retten – Sondervermögen darf Schullandheime, Jugendbildungsstätten und Jugendherbergen nicht weiter ignorieren
Der Paritätische Niedersachsen schlägt gemeinsam mit weiteren Trägerorganisationen Alarm: Schullandheime, Jugendbildungsstätten und Jugendherbergen in Niedersachsen wurden bei der Verteilung des Sondervermögens des Bundes nicht berücksichtigt – obwohl viele der Einrichtungen aufgrund eines erheblichen Sanierungsstaus und fehlender öffentlicher Mittel akut in ihrer Existenz bedroht sind.
Parallel zur Veröffentlichung dieser Mitteilung hat das Bündnis einen Brief an die niedersächsische Landespolitik übermittelt. Unterzeichnet wurde er neben dem Paritätischen Niedersachsen und seiner Jugendorganisation, dem Paritätischen Jugendwerk Niedersachen, von der Arbeitsgemeinschaft Nds. Schullandheime e.V., dem Landesjugendring Niedersachsen e.V. und den DJH Landesverbänden Hannover e.V. und Unterweser-Ems e.V. Die Organisationen vertreten insgesamt 107 Häuser – einem Großteil der entsprechenden Einrichtungen im Land. Viele dieser Häuser benötigen dringend bauliche und energetische Sanierungen, Modernisierungen zur Barrierefreiheit sowie Investitionen in Sicherheit und Nachhaltigkeit. Ohne zusätzliche Mittel können diese Anforderungen nicht erfüllt werden.
Niedersachsen hinkt hinterher – Schleswig-Holstein zeigt, dass es anders geht
Während Niedersachsen die Einrichtungen bislang unberücksichtigt lässt, hat Schleswig-Holstein jüngst 15 Millionen Euro aus dem Sondervermögen des Bundes speziell für Schullandheime, Jugendbildungsstätten und Jugendherbergen eingeplant. Dieses Engagement zeigt, dass eine gezielte Förderung möglich ist – und setzt zugleich ein deutliches politisches Signal.
„Im Namen der 107 Häuser im gesamten Land fordern wir, dass auch das Land Niedersachsen seiner Verantwortung nachkommt und entsprechende Mittel bereitstellt. Nur so können die Häuser in die Zukunft geführt und dauerhaft erhalten werden“, sagt Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen.
Unverzichtbare Orte für Demokratie, Gemeinschaft und Bildung
Die betroffenen Einrichtungen sind seit Jahrzehnten wertvolle Lern- und Begegnungsorte für junge Menschen. Sie wurden speziell für Gruppenfahrten von Schulklassen und Jugendgruppen konzipiert und ermöglichen einzigartige Erfahrungen, die im Schulalltag nicht vermittelbar sind: gelebte Demokratie, soziales Lernen, Austausch und Gemeinschaft in einem sicheren Rahmen.
„Ohne diese Orte könnten Klassenfahrten, Jugendleiterinnen-Schulungen, FSJ-Seminare, Bildungsangebote, Konfirmandenfreizeiten oder Übungswochenenden von Musikgruppen kaum noch stattfinden. Kostensteigerungen lassen sich nicht einfach an Nutzer*innen weitergeben – die Einrichtungen geraten dadurch zusätzlich unter Druck“, so Tack weiter.
Paritätischer Niedersachsen appelliert: Jetzt handeln, bevor es zu spät ist
Die Unterzeichner fordern die Landesregierung auf, kurzfristig Mittel aus dem Sondervermögen bereitzustellen und langfristig eine nachhaltige Finanzierung sicherzustellen. Nur so können Schullandheime, Jugendbildungsstätten und Jugendherbergen weiterhin ihrer gesellschaftlich unverzichtbaren Aufgabe nachkommen.
► Den Brief an die Landespolitik können Sie hier herunterladen.

