Angesichts des Internationalen Tags der Bildung am 24.01.2024 richtet der Paritätische den Blick auf die Bedeutung von gleichberechtigter Teilhabe an Bildung, um auf die essenzielle Rolle qualitativ hochwertiger Bildung für alle Bevölkerungsschichten hinzuweisen. Das diesjährige Motto "Lernen für einen dauerhaften Frieden" unterstreicht die vielfältige Wirkung die Bildung entfaltet. Sie vermittelt den Lernenden nicht nur essenzielles Wissen, sondern gibt auch Werte, Haltungen und Verhaltensweisen mit auf den Weg. Gemeinsam bilden sie die Grundlage für eine friedliche, gerechte und nachhaltige Gesellschaft.

Die Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie haben eindringlich vor Augen geführt, dass die soziale Herkunft Bildungschancen maßgeblich beeinflusst. In Deutschland bestimmt der sozio-ökonomische Status demnach zu 19% die Leistungsunterschiede gegenüber 15% im internationalen Durchschnitt. Verstärkt zeigt sich eine Bildungsbenachteiligung bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die zu 42% als sozio-ökonomisch benachteiligt gelten.

"Es ist nicht hinnehmbar, dass Ungleichheit in einem so wohlhabenden Land wie Deutschland bereits im Kindesalter verfestigt wird. Jedes Kind in Niedersachsen muss gleiche Chancen auf eine gute Entwicklung und Entfaltung seiner Potenziale erhalten. Gerade mit Blick auf die gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen braucht es gleiche Bildungschancen für alle und ein inklusives und sozial gerechtes Bildungssystem", betont Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen e.V.

Vor dem Hintergrund bestehender Ungleichheiten im nationalen Bildungssystem fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen eine grundlegende Umgestaltung. Dies beinhaltet eine Aufhebung der Schuldenbremse für Bildungsinvestitionen, eine gezielte Bildungswende hin zu einer höheren Schulqualität, sowie verstärkte Unterstützung und Begleitung von Schulen in schwieriger Lage. Weiterhin fordert der Verband eine gezielte Förderung im Ganztag, die Integration außerschulischer Bildungsangebote, innovative Lernformate zur Lösung des Lehrermangels und einen konsequenten Ausbau von Kita-Angeboten sowie Kita-Ganztagsangeboten.