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PMS 15/18 v. 09.03.2018

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„Vielfalt ohne Alternative“ – knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren Umgang mit wachsendem Populismus und Rassismus

Den Diskurs suchen – soziale Sicherheit schaffen – Diskriminierung bekämpfen: Mit diesem Dreiklang lassen sich die Ergebnisse und Forderungen des Fachtages im Hannover Congress Centrum vom Donnerstag, dem 08. März 2018, auf den Punkt bringen. Geladen hatten der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. und seine Jugendorganisation, das Paritätische Jugendwerk. Gekommen sind Teilnehmer der eigenen Mitgliedsorganisationen und politisch interessierte, vor allem junge Menschen. Begleitet wurde die Veranstaltung von zwei ausgewiesenen Fachleuten: Prof. Barbara John, Vorsitzende des Paritätischen Berlin und Ombudsfrau der Bundesregierung für die NSU-Opfer, und Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl, Mitglied im Deutschen Ethikrat.

„Populistische Sprüche und rassistische Meinungsäußerungen sind inzwischen alltäglich geworden. Als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege  wollen wir das nicht schulterzuckend und schweigend zur Kenntnis nehmen“, erklärte Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen. „Wir sind überparteilich, aber wir sind nicht unpolitisch. Diese Haltung fördern wir bei unseren Mitarbeitenden. Wir wünschen uns ausdrücklich, dass auch sie Stellung beziehen. Mit dieser Veranstaltung wollen wir unseren Kolleginnen und Kollegen ausdrücklich den ‚Rücken stärken‘. Ob laut oder leise, wir alle können Zivilcourage zeigen, uns äußern, uns einmischen und gegebenenfalls überlegt und beherzt eingreifen.“

„Was also tun?“ – sowohl Prof. John als auch Prof. Lob-Hüdepohl plädierten für die Kraft des Wortes, den Austausch und Diskurs untereinander. „Wie sonst wollen wir andere Ideen in die Köpfe hineinbringen?“ fragte Prof. John. Natürlich gäbe es bei überzeugten Rassisten Grenzen, aber dies sei bei weitem nicht die große Mehrheit. Lob-Hüdepohl forderte in diesem Zusammenhang auch eine Stärkung der Gemeinwesenarbeit. Globalisierung, Migrationsprozesse, unsichere Arbeitsverhältnisse, das Gefühl einer ins Wanken geratenen Welt erklärten im Zusammenspiel die wachsende Zustimmung zu rechtspopulistischen Thesen. „Das Versprechen und der Glaube daran, dass es der nächsten Generation einmal besser gehen wird, ist verloren gegangen“, so seine Überzeugung. Bei allen Maßnahmen brauche es einen langen Atem.

Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen, sieht auch das Land Niedersachsen in der Pflicht. „Insbesondere müssen wir alles dafür tun, um die Menschen, die bereits zu uns gekommen sind, auf ihrem Weg zu einer echten Teilhabe zu unterstützen. Insofern ist es gerade zum jetzigen Zeitpunkt ein denkbar schlechtes Signal, Kürzungen bei Integrationsprojekten für Geflüchtete in Aussicht zu stellen“, sagte sie.

In der abschließenden Diskussion wurde zudem vehement die Einrichtung einer unabhängigen Anti-Diskriminierungsstelle auch für Niedersachsen nach Vorbild des Bundes gefordert. Ein Ansatz, den auch Birgit Eckhardt unterstützt: „Wir werden hierzu mit dem Land ins Gespräch gehen und diese Forderung auch mit anderen Verbänden und Initiativen besprechen. Das Land Niedersachsen hat sich ja bereits 2013 in einer Absichtserklärung dazu bekannt, das Thema voranzutreiben. Da wäre die Einrichtung einer Anti-Diskriminierungsstelle nun der logische nächste Schritt“, so Eckhardt.

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