Medienservice
Hitzeschutz darf kein Luxus sein – Paritätischer Niedersachsen fordert mehr Geld für soziale Einrichtungen
Zum diesjährigen Hitzeaktionstag warnt der Paritätische Niedersachsen eindringlich vor den Folgen extremer Hitze für besonders vulnerable Gruppen. Der Wohlfahrtsverband macht deutlich: Die Klimakrise verschärft bestehende Ungleichheiten – besonders gefährdet sind Menschen, die ohnehin mit gesundheitlichen, sozialen oder finanziellen Belastungen leben.“
„Wir alle spüren die Folgen der Klimakrise, aber wir spüren sie nicht alle gleich“, sagt Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen. „Ältere, kranke und arme Menschen stellt die zunehmende Hitze vor weit größere Herausforderungen. Viele verfügen nicht über die Mittel, sich selbst zu schützen – sie brauchen unsere Hilfe, unsere Solidarität und vor allem strukturelle Unterstützung.“
Bereits heute leisten die Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege tagtäglich einen wichtigen Beitrag, um besonders gefährdete Menschen vor den gesundheitlichen und sozialen Folgen der Klimakrise zu schützen. „Unsere Mitgliedsorganisationen organisieren kühle Aufenthaltsräume in sozialen Einrichtungen, arbeiten daran, älteren Menschen bei steigender Hitze angemessenes Wohnen zu ermöglichen und mobile Versorgungsteams verteilen Wasser an wohnungslose Menschen“, erklärt die Vorsitzende.
Das gäbe es aber nicht umsonst. Kerstin Tack weist weiter auf die hohen Beträge hin, die die Folgen der Klimakrise bereits jetzt verschlingen, während die öffentlichen Mittel gering seien: „Das Förderprogramm ‘Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen’ geht in die richtige Richtung, jedoch konnten zuletzt viel zu wenige Einrichtungen davon profitieren. Oft ist es nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein.“ Angesichts der baulichen Maßnahmen, die auf viele Wohlfahrtsanbieter zukommen, müsse hier massiv aufgestockt werden. Dazu brauche es neben Geld auch Kommunale Hitzeschutzpläne und eine effektive Zusammenarbeit der verschiedenen Ebenen.
Kerstin Tack: „Hitzeschutz ist kein Luxus und kein nice to have, sondern leider inzwischen ein must-have. Er ist eine Überlebensstrategie, die dringlicher wird. Die Folgen der Klimakrise sind bereits auch hierzulande zu spüren. Insofern sei nicht nur am Hitzeschutztag daran erinnert, dass Klimaschutz auf Dauer der sicherste Hitzeschutz für alle ist.“
► Hintergrund: Der Hitzeaktionstag findet jährlich im Juni statt. Er wird von einem breiten Bündnis aus Krankenkassen, Wohlfahrts- und Klimaorganisationen sowie Akteur*innen der Privatwirtschaft veranstaltet. Der Paritätische ist Teil des Bündnisses. Weitere Informationen auf www.hitzeaktionstag.de.